Das Aachen Jumping Youngstars ist eins der wichtigsten Turniere für die deutschen Nachwuchs-Springreiter – weil sie sich hier auf Top-Niveau messen können, aber auch, weil sie sich vor den deutschen Trainern, potenziellen Sponsoren und anderen im Sport wichtigen Menschen präsentieren können. „Wir möchten den jungen Reitern nicht nur Top-Bedingungen bieten, sondern ihnen mit dem Turnier auch auf dem Weg ins Seniorenlager helfen“, sagt Frank Kemperman, Turnierleiter des Aachen Jumping Youngstars ebenso wie des CHIO Aachen. Neuester Beitrag dazu: Der Allianz-Talk. Am Rande des Turniers plauderten Springreiterin Kendra Claricia Brinko und Otto Becker, Cheftrainer der bundesdeutschen Springreiter über den Weg vom Nachwuchs- ins Seniorenlager. Den wichtigsten Tipp gab’s für die Zuhörer im vollbesetzten „Stable’s Inn“ in der Albert-Vahle-Halle gleich vorab von Silke Zander von der Allianz: „Bleiben Sie bei Ihren Zielen und Träumen!“
So sieht es auch Otto Becker, der genau weiß: „Rückschläge werden kommen, genau dann ist es wichtig, das Ziel nie aus den Augen zu verlieren.“ Becker war selber als Sportler hocherfolgreich, unter anderem Olympiasieger und Sieger im Rolex Grand Prix von Aachen. Sein Weg: Alles andere als geradeaus, bis er 29 war, half der gelernte Winzer im elterlichen Betrieb, ehe er sich ganz auf den Sport konzentrierte, seit zehn Jahren inzwischen als Bundestrainer. Ganz klassisch hingegen der Weg von Kendra Claricia Brinkop: „Ich konnte eher reiten als laufen“, so die 25-jährige. Bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung machte sie parallel zum Sport eine kaufmännische Ausbildung, ehe es sie zu Marcus Ehning zog, in dessen Stall sie als Bereiterin arbeitete. Inzwischen steht sie mit ihren Pferden bei den renommierten Stephex Stables in Belgien, kann Superstars wie Lorenzo de Luca oder Daniel Deusser täglich über die Schulter schauen. „Ich bin froh, dass ich diesen Weg wählen konnte“, so Brinko, „insbesondere die Ausbildung ist als zweites Standbein wichtig.“ Die FN begleitet die jungen Sportlern auf unterschiedlichste Art und Weise, den einfachsten nannte abschließend Otto Becker: „Sprecht mich an, sprecht die Trainer an, dafür sind wir da.“
Becker machte auf einen weiteren großen Unterschied zu seiner aktiven Zeit aufmerksam: „Gutes Reiten reicht heute nicht mehr, Sponsoren müssen gewonnen und betreut werden, Medienkompetenz erworben, egal, ob Interview oder Social Media.“ Auch diese Themen sehr ernst zu nehmen, war ein weiterer Tipp des Bundestrainers.